Zigeunerfiguren im Kino
Filmreihe im Cinéma Odyssée
Im Rahmen des Festivals Arsmondo Roma.
Als regelmäßiger Partner der Opéra national du Rhin bietet das Cinéma Odyssée eine Reihe mit sechs Filmen, die in die Welt der Roma eintauchen. Diese zugleich zärtlichen und brutalen, fröhlichen und manchmal tragischen Spielfilme werden während der gesamten Dauer des Festivals Arsmondo gezeigt. Fünf Vorstellungen finden mit anschließendem Publikumsgespräch statt.
Details
Straßburg
Cinéma Le Cosmos
Kartenverkauf im Cinéma Odyssée
Das Programm ohne Publikumsgespräche finden Sie unter : cinemaodyssee.com
Über das Stück
L’amour sorcier
Carlos Saura
- März 20:00
(Spanien, 1986, 1:43)
Ein andalusisches Dorf. Während zwei Väter beschließen ihre jugendlichen Kinder Candela und José zu verheiraten, steht der verzweifelte junge Carmelo, der in Candela verliebt ist, abseits im Schatten. Zehn Jahre vergehen und der Plan wird umgesetzt. Carmelo hat nie aufgehört Candela zu lieben. José, der es mit der Treue nicht so ernst nimmt, macht der schönen Julia den Hof. Bei einer Schlägerei zwischen den zahlreichen Verehrern der jungen Frau kommt er zu Tode. Carmelo schöpft Hoffnung, doch er wird verdächtigt und für den Mord an José zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Als er endlich wieder freigelassen wird, liebt er Candela immer noch und fleht sie an ihn zu erhören. Doch sie ist wie besessen von Josés Gespenst…
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit dem Intendanten der OnR Alain Perroux statt.
J’ai même rencontré des tsiganes heureux
Aleksandar Petrović
- März 20:00
(Jugoslawien, 1967, 1h32)
In der serbischen Provinz Wojwodina lebt eine große Roma-Gemeinschaft von kleinen Handwerks- und Handelstätigkeiten. Der junge und unbeschwerte Federverkäufer Bora wäre gern frei, doch er ist mit einer älteren Frau verheiratet. Als er die temperamentvolle Tisa kennenlernt, verliebt er sich in sie. Doch Mirta, Tisas Stiefvater, mit dem er schon beruflich in Konkurrenz steht, wird nun auch zu einem Rivalen in Liebessachen.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit dem Intendanten der OnR Alain Perroux statt.
Gadjo dilo
Tony Gatlif
- März 18:00
(Rumänien / Frankreich, 1997, 1:40)
Nach dem Tod seines Vaters macht Stéphane sich auf die Suche nach einer unbekannten Sängerin in Rumänien, von der er nur den auf einer Musikkassette eingravierten Namen kennt: Nora Luca. Sein Vater hatte diese Kassette in den letzten Tagen seines Lebens immer wieder angehört. Die Suche führt Stéphane in ein romano Dorf, wo er sich mit Isodore anfreundet, und schließlich eine Kultur, eine neue Familie und die Liebe findet.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit dem Intendanten der OnR Alain Perroux statt.
Geronimo
de Tony Gatlif
- März 18:00
(Frankreich, 2014, 1:44)
Südfrankreich. In der Hitze des Hochsommers versucht die junge Streetworkerin Geronimo die Spannungen zwischen den Jugendlichen im Viertel Saint-Pierre zu besänftigen. Doch als Nil Terzi, eine Jugendliche türkischer Herkunft, ihrer Zwangsheirat entflieht, um mit ihrem Geliebten, dem jungen Roma Lucky Molina, zusammen zu sein, wird die Stimmung zwischen den beiden Clans aufgeheizt. Als die Konfrontation in musikalischen Battles und Wortgefechten ausbricht, setzt Geronimo alles daran, den Wahnsinn, der das ganze Viertel in einen Hexenkessel verwandelt, zu stoppen.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch
Le Temps des gitans
- März 17!15
Emir Kusturica
(Jugoslawien, 1989, 2:22)
Das dramatische Leben von Perhan, dem unehelichen Sohn eines Soldaten und einer Romnja, der von einer reichen und glücklichen Zukunft träumt. Er muss seine Großmutter verlassen, bei der er aufgewachsen ist und die ihn vergöttert, und geht nach Italien, um für einen Kinderhändler zu arbeiten. Als er später in sein Heimatland zurückkehrt, wird es ihm auch dort nicht gelingen, seinen Traum zu verwirklichen.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch mit dem Intendanten der OnR Alain Perroux statt.
Aferim!
Radu Jude
(Rumänien/Bulgarien/Tschechischen Republik,Frankreich, 2015, 1:48)
Ein Gendarm und sein Sohn durchstreifen die rumänische Landschaft auf der Suche nach einem romano Sklaven, der beschuldigt wird, die Frau des Landesherrn verführt zu haben. Wie ein Operetten-Sheriff, der durch den wilden Balkan reitet, lässt der eifrige Beamte keine Gelegenheit aus, seinem Sohn den Sinn des Lebens zu erklären. Costandin äußert seine Verachtung für Frauen, Kinder, alte Menschen, Bauern, Juden, Türken, Russen und vor allem für die Roma in unflätigen Beleidigungen, lächerlichen Sprichwörtern, bigotten Moralvorstellungen, grundlosen Demütigungen, Drohungen und anderen Bezeichnungen. Aferim! spielt mit den Klischees des Western vergangener Zeiten und macht sich zynisch und bissig über die Intoleranz der Menschen lustig, die damals wie heute existiert!
Warnhinweis: Der Film enthält Szenen, Aussagen und Bilder, die Zuschauer⋅innen als schockierend empfinden können.
