Jean-Charles Hue
Eine Reise zwischen Realität und Fiktion
Im Rahmen des Festivals Arsmondo Roma.
Der französische Regisseur und Videokünstler Jean-Charles Hue arbeitet an der Schnittstelle zwischen Dokumentarfilm, Fotografie und Kino. In seinem Werk vermischen sich Installationen und Filme, wenn er in verschiedene Gemeinschaften eintaucht. In einem ganz neu definierten Verhältnis zwischen Dokumentarfilm und Fiktion lassen seine Filme immer wieder Zweifel aufkommen, ob die Szenen gespielt oder ohne Anweisungen des Regisseurs aufgenommen wurden. Jean-Charles Hue drehte unter anderem mehrere Filme in einer jenischen Gemeinschaft, in der er seine Wurzeln wiedergefunden hat, wie La BM du Seigneur / The Lord‘s Ride (2010) oder Mange tes morts / Brüderbande (2014), der 2014 mit dem Prix Jean-Vigo und 2015 mit dem Prix France Culture cinéma des étudiants ausgezeichnet wurde. Jean-Charles Hue zeigt seine Werke in Einzelausstellungen und seine Filme sind regelmäßig auf internationalen Festivals zu sehen. Seine beiden Spielfilme The Lord‘s Ride und Brüderbande stießen auf große Resonanz bei Kritik und Publikum. Letzterer wurde 2015 in der Quinzaine des réalisateurs bei den Filmfestspielen von Cannes gefeiert.
Details
Straßburg
Museum für moderne und zeitgenössische Kunst (MAMCS)
Veranstaltungen der Straßburger Kunsthochschule HEAR.
Über das Stück
La BM du Seigneur
1 April 14:00
(2010, 1:24)
Bei den Jenischen, einer romani Gruppe, existieren Respekt gegenüber den Alten und religiöse Inbrunst ganz gleichgültig neben Vandalismus. Einer von ihnen ist Fred Dorkel. Er gilt als gefürchteter und geschätzter Autodieb. Als ihm eines nachts ein Engel erscheint, verändert sich sein Leben mit einem Schlag. Fred sieht es als ein Zeichen für eine zweite Chance, die es zu ergreifen gilt. Er beschließt anständig zu werden, doch damit kommt er seiner Familie in die Quere.
Mange tes morts
1 April 18:00
(2014, 1:34)
Der achtzehnjährige Jason Dorkel gehört einer romani Gemeinschaft an. Als er seine christliche Taufe begehen will, taucht sein Halbbruder Fred nach mehreren Jahren im Knast wieder auf. Gemeinsam mit dem dritten Dorkelbruder Mickael, einem impulsiven und gewalttätigen Jungen, machen sie einen Ausflug in die Welt der Gadje (nicht Roma) auf der Suche nach einer Ladung Kupfer.
Im Anschluss an beide Filme findet ein Publikumsgespräch statt mit dem Filmemacher sowie den Student⋅innen und Dozent⋅innen der schulinternen Gruppen No Name und Narraction.