Die menschliche Stimme
Francis Poulenc / Anna Thorvaldsdottir
Neuproduktion der Opéra national du Rhin.
La Voix humaine.
Tragische Oper in einem Akt von Francis Poulenc,
nach dem gleichnamigen Monolog von Jean Cocteau.
Uraufgeführt am 6. Februar 1959 an der Opéra Comique in Paris.
Aeriality.
Stück für Orchester von Anna Thorvaldsdottir.
Auftragsarbeit für das Isländische Symphonieorchester.
Uraufgeführt am 24. November 2011 im Konzerthaus Harpa in Reykjavík.
Details
Mulhouse
La Filature
Straßburg
Opéra
Spieldauer: 80 Min. ohne Pause.
In französischer Sprache mit französischen und deutschen Übertiteln.
Besetzung
Musikalische Leitung Ariane Matiakh Inszenierung Katie Mitchell Bühnenbild Alex Eales Kostüme Sussie Juhlin-Wallén Licht Bethany Gupwell Video Grant Gee Orchestre philharmonique de Strasbourg
Künstler·innen
Elle Patricia Petibon
Über das Stück
„Hallo! Bist du es?... Die Leitung war unterbrochen... Nein, nein, ich habe gewartet. Es klingelte, ich hob ab, aber niemand war dran... Ja, bestimmt... Sicher... Bist du müde?... Es ist schön, dass du angerufen hast...“ Eine gewöhnliche Beziehungsszene: Eine Frau versucht, den Mann, den sie liebt, zu erreichen, aber die Telefonleitung hat an diesem Abend so ihre Launen. Hinter dem Ungesagten und den Floskeln über den Vortag zeichnet sich unterschwellig eine andere Geschichte ab. Die Geschichte einer schmerzhaften Trennung, die nicht verheilen will, ein Überdruss am Leben vereint mit dem überwältigenden Bedürfnis nach Zuneigung. Eine ebenso wunderschöne wie banale Geschichte, in der sich die Stimme eines verletzten Menschseins ausdrückt. Wenn man die Zeit zurückdrehen könnte, hätten die gleichen Ursachen dann auch die gleichen Folgen?
Jean Cocteaus ergreifendes avantgardistisches Monodrama La Voix humaine wurde 1959 dank des musikalischen Genies Francis Poulenc zur tragischen Oper. Doch es bedurfte einer vierzigjährigen Freundschaft, bis die beiden Künstler sich endlich an ein gemeinsames Werk begaben. Die Sopranistin Patricia Petibon stellt sich den Herausforderungen dieses anspruchsvollen Einpersonenstücks unter der musikalischen Leitung von Ariane Matiakh und in der von Realismus und poetischer Präzision geprägten Inszenierung von Katie Mitchell, welche dem Drama einen neuen filmischen Epilog verleiht. Die kraftvolle symphonische Komposition der Isländerin Anna Thorvaldsdottir, in der sich gelebte Erinnerungen und alternative Realität in einer unmöglichen Rückbesinnung vermischen.
Auf Französisch
Übertitelt in Französisch, Deutsch