Ariodante
Georg Friedrich Händel
Dramma per musica in drei Akten.
Libretto nach Ginevra, Principessa di Scozia von Antonio Salvi.
Uraufgeführt am 8. Januar 1735 am Theatre Royal in Covent Garden, London.
Neuproduktion der OnR.
Koproduktion mit dem Royal Opera House Covent Garden.
Details
Colmar
Théâtre municipal de Colmar
Mulhouse
La Sinne
Straßburg
Opéra
Einschließlich Pausen.
Besetzung
Direction musicale Christopher Moulds Mise en scène Jetske Mijnssen Décors Étienne Pluss Costumes Uta Meenen Lumières Fabrice Kebour Chef de Chœur de l’Opéra national du Rhin Hendrik Haas
Künstler·innen
Le Roi d’Écosse Alex Rosen Ginevra Emőke Baráth Ariodante Adèle Charvet Lurcanio Laurence Kilsby Dalinda Lauranne Oliva Polinesso Christophe Dumaux Odoardo Pierre Romainville Chœur de l’Opéra national du Rhin, Orchestre symphonique de Mulhouse
Über das Stück
Prinzessin Ginevra und ihr Verlobter, der Ritter Ariodante, schweben im Glück: Sie sind jung, schön und verliebt, und dazu bestimmt, eines Tages über ein blühendes Königreich zu herrschen. Sogar die Natur scheint die Harmonie ihrer Vereinigung zu zelebrieren, doch eine solche Idylle kann bei den ehrgeizigen Männern am Hofe des schottischen Königs nur Gelüste und Neider wecken. Der machiavellistische Herzog Polinesso sieht in einer Heirat mit der Prinzessin den besten Weg zur Macht. Um sein Ziel zu erreichen, manipuliert er Dalinda, die Vertraute der jungen Braut, und bedient sich der trügerischen Erscheinung einer dunklen Nacht, um eine vermeintlich in seinen Bann geratene Ginevra zu kompromittieren.
Ariodante wurde 1735 von Händel mit dem Kastraten Carestini und einigen anderen an den europäischen Theatern damals heiß begehrten Berühmtheiten der Opera seria in London uraufgeführt. Zwar basiert die Geschichte auf einer Passage aus Ariosts namhaften Ritterepos Orlando furioso, doch es handelt sich hier keineswegs um Magie oder fantastische Wesen, sondern um zutiefst menschliche Charaktere, wenn auch ihre Leidenschaften mit dem Monströsen flirten. Ausgehend von dieser starken psychologischen Dimension verwandelt die Regisseurin Jetske Mijnssen den in Antonio Salvis Libretto beschriebenen Hofstaat des schottischen Königs in eine einzige königliche Familie, die zerrüttet ist durch das Gesetz des Schweigens, die Geheimnisse aus den Hinterzimmern und die Eifersüchtelei. Christopher Moulds, ein wahrer Experte der Barockmusik, dirigiert das spannende Kammerspiel und lässt diese goldene Jugend mit meisterhaften Vokalisen und erhabenen Klageliedern bis zum Zerreißen gegeneinander antreten.