Das Tagebuch der Hélène Berr
Bernard Foccroulle
Auftragsarbeit für die OnR und La Belle Saison.
Konzertante Welturaufführung im Trident in Cherbourg am 3. Mai 2023. Szenische Welturaufführung an der OnR.
In Zusammenarbeit mit der Comédie de Colmar – CDN Grand Est Elsass
Opernmonodrama für Mezzosopran, Klavier und Streichquartett.
Libretto nach dem Pariser Tagebuch 1942-1944 von Hélène Berr.
Details
Colmar
Comédie de Colmar
Mulhouse
La Sinne
Straßburg
Théâtre de Hautepierre
Sans entracte.
Avec le soutien du Fonds de création lyrique.
Besetzung
Composition Bernard Foccroulle Mise en scène Matthieu Cruciani Scénographie Marc Lainé Costumes Thibaut Welchlin Lumières Kelig Le Bars
Künstler·innen
Hélène Adèle Charvet Piano Jeanne Bleuse Quatuor Béla
Über das Stück
„Menschen wie Hélène verbreiten einen Sinn für Schönheit und geben denen Kraft, die sie zu verstehen wissen. Für mich war Hélène das Symbol einer strahlenden Stärke, die für Anziehung, Schönheit, Harmonie, Überzeugungskraft, Vertrauen und Loyalität steht. Ja, sechs Monate reichten aus, um unsere beiden Existenzen mit einem Band zu verbinden, das nur der Tod lösen konnte, das nur der Tod gelöst hat. Was bleibt von diesen sechs Monaten, die wie eine Stunde erschienen? Ein undefinierbarer Duft, der in der Luft hängt, ein bisschen Lavendel, glaube ich…“. Brief von Jean Morawiecki an Denise Berr (20. Juni 1946).
Hélène Berrs Tagebuch beginnt am 7. April 1942 mit der Erinnerung an eine Widmung, die Paul Valéry ihr in ein Buch geschrieben hatte: „Beim Erwachen, so sanft das Licht, und so schön dieses lebendige Blau“. Es endet am 15. Februar 1944 mit einem Schrei in der Nacht, der aus Macbeth entlehnt ist: „Horror! Horror! Horror!“, wenige Wochen vor ihrer Deportation in ein Konzentrationslager. Auf den Seiten dazwischen erzählt die junge Studentin, die sich für Literatur und Musik begeistert, einfühlsam von ihren Freuden, ihrer erwachenden Liebe, dem Tragen des gelben Sterns und den Gerüchten aus Drancy. Auf Einladung des Béla Quartetts schrieb der Komponist Bernard Foccroulle ein sehr persönliches und erschütterndes Porträt dieser Frau, das von Matthieu Cruciani inszeniert wird. Aufgrund seiner historischen Tragweite und seiner poetischen Kraft ist dieses Monodrama von grundlegender Bedeutung. Es wird in seiner szenischen Welturaufführung dargeboten.
Auf Französisch