Biografie

Jossi Wieler, geboren in Kreuzlingen, Schweiz. Regie-Studium am Theatre Department der Universität Tel Aviv. 1979 erste Regiearbeit am Habima Nationaltheater. 1980-1982 Regieassistent am Düsseldorfer Schauspielhaus. Danach als Schauspielregisseur in Heidelberg, Bonn, Stuttgart, Basel, Hamburg, Zürich, Berlin, bei den Münchener Kammerspielen sowie wiederholt bei den Salzburger Festspielen tätig. 1994 wurde er für seine Inszenierung von Elfriede Jelineks Wolken.Heim. zum Regisseur des Jahres gewählt. Seine Schauspielarbeiten erhielten zahlreiche Einladungen zu nationalen und internationalen Festivals. In Tokio inszenierte er 1997 Herr Paul sowie 2005 die Yotsuya Ghost Story mit japanischen Schauspielern. 2002 erhielt er den Konrad-Wolf-Preis der Berliner Akademie der Künste, 2005 den Preis der deutschen Kritik sowie 2009 den Nestroy-Preis für seine Inszenierung von Rechnitz (Der Würgeengel) von Elfriede Jelinek. Diese Arbeit sowie Amphitryon von Heinrich von Kleist (1986, Schauspielhaus Bonn), Alkestis von Euripides (2002) und Mittagswende von Paul Claudel (2005, beides Münchner Kammerspiele) waren zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Seit 1994 inszeniert er gemeinsam mit Sergio Morabito auch an der Oper. An der Oper Stuttgart erarbeiteten sie u. a. La clemenza di Tito, L’incoronazione di Poppea, Siegfried, Don Carlo, Norma, Moses und Aron, Una cosa rara, La Juive und Katja Kabanova. Die Wieler/Morabito-Inszenierung von Händels Alcina gastierte beim Edinburgh International Festival 2000 sowie beim Budapester Frühlingsfestival und wurde von der San Francisco Opera und der Opéra de Lyon übernommen. Ihre Ariadne auf Naxos bei den Salzburger Festspielen 2001 wurde zur „Aufführung des Jahres“ gekürt. In San Francisco und Stuttgart inszenierten sie die Koproduktion Doktor Faust, die 2005 ebenfalls als „Aufführung des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Ihre Stuttgarter Alceste erhielt diese Auszeichnung 2006, ihre Stuttgarter Nachtwandlerin (La sonnambula) 2012. An der Berliner Staatsoper Unter den Linden Inszenierten Wieler/Morabito 2008 Un ballo in maschera, im selben Jahr Rusalka bei den Salzburger Festspielen, eine Inszenierung, die vom ROH Covent Garden in London und vom Grand Théâtre de Genève übernommen wurde. Wieler und Morabito wurden 2002 zum „Regieteam des Jahres“ gewählt und erhielten in den Jahren 2006 (Doktor Faust) und 2012 (Die glückliche Hand/Schicksal) den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Beste Opernregie“. Seit 2011/12 ist Jossi Wieler Intendant der Oper Stuttgart. Zusammen mit Sergio Morabito hat er bei den Stuttgarter Neuproduktionen von Denisovs Der Schaum der Tage und von Ariadne auf Naxos Regie geführt. Nach der Uraufführung wunderzaichen und der Neuinszenierung von Tristan und Isolde 2013/14 folgten in der Spielzeit 2014/15 die Neuinszenierungen von Berenike, Königin von Armenien sowie von Rigoletto. In der Saison 2015/16 inszenierte das Regie-Duo Fidelio und Die Puritaner. Darüber hinaus inszenierte Wieler am Schauspiel Stuttgart Fritz Katers I’m searching for I:N:R:I. 2016/17 folgten wieder zwei Operninszenierungen mit Morabito: Ariodante und Pique Dame. In der laufenden Spielzeit inszenieren sie Don Pasquale und die Uraufführung von Erdebeben.Träume. von Toshio Hosokawa und Marcel Beyer. Seit 2011/12 ist Jossi Wieler Intendant der Oper Stuttgart. 2015 wurde er mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg, 2016 mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet: der Orden wurde Wieler als einem der renommiertesten Regisseure des Musik- und Sprechtheaters verliehen, der die Oper Stuttgart während seiner Intendanz mit einem unverwechselbaren Profil, sowohl national wie auch international, geprägt hat.

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