Details
Straßburg
Opéra, Salle Ponnelle
Über das Stück
„Unsichtbare Städte“ ist ein literarisches und musikalisches Fest. Jedes Werk wird darin zum Kapitel einer Erzählung, die uns Fenster zu anderen Welten öffnet. Das Programm beginnt und schließt mit zwei Stücken von Claude Vivier, der in seinen Kompositionen stets nach einer „anderen“, „besseren“ Welt sucht. Pulau Dewata gleicht einer mystischen Beschwörung, die uns, inspiriert durch die Reisen des Komponisten, auf die indonesische Insel der Götter entführt. Charlotte Brays Invisible cities, dessen Titel auf einen Roman von Italo Calvino verweist, erzählt von imaginären Städten mit stetig wandelnden Konturen und bietet eine musikalische Reflexion über die Utopie der Stadt. In Numbers 91-95 vertont Philip Venables die suggestiven Gedichte Simon Howards und lässt Bild- und Handlungsfragmente zu einer parallelen Realität verschmelzen, die wie ein von Tonbandgeräten abgespieltes Echo hörbar wird. In Retrouvailles lädt Georges Aperghis uns zu einem eigenartigen Wiedersehen zweier Personen ein, das mit Formulierungen aus erfundenen Wörtern allmählich in eine andere Welt abgleitet. In dem imaginären Königreich Onèirodie I verwebt Arthur Lavandier literarische Themen durch Stimme und Cello zu einer einzigartigen Sinneserfahrung. Thierry Todrow setzt diese Klangsuche fort und erkundet in seinem neuen Stück Les spectres de l’utopie, einer Auftragsarbeit von lovemusic, mit subtiler Ironie zeitgenössische Utopien, die er in ein gegenwärtiges soziales Gefüge einbettet. Den Abschluss des Abends bildet Claude Viviers fesselndes Werk Hymnen an die Nacht, das auf einem Gedicht von Novalis basiert und, gefärbt von mystischen Elementen und poetischen Visionen, die Nacht als Übergang zu einer idealen Welt herbeisehnt.
Mit
Léa Trommenschlager Stimme
Emiliano Gavito Flöte
Adam Starkie Klarinette
Léa Legros Pontal Bratsche
Céline Papion Cello
Nina Maghsoodloo Klavier
Programme
Claude Vivier – Pulau Dewata
(arr. Nicolas Gurtner)
Charlotte Bray – Invisible cities
Philip Venables – Numbers 91-95
Georges Aperghis – Retrouvailles
Arthur Lavandier – Onèirodie I
(texte de Federico Flamminio)
Thierry Tidrow – Les spectres de l’utopie (commande de lovemusic)
Claude Vivier – Hymnen an die Nacht