Mariupolis 2
von Mantas Kvedaravičius (2022, Dokumentarfilm)
Im Rahmen des Festivals Arsmondo Slawia, Reihe von Filmvorführungen und Gespräche rund um das zeitgenössische ukrainische Kino.
Details
Straßburg
Cinéma Star
Präsentiert von Kateryna Tarasiuk, Lektorin an der Fakultät für Slawistik der Universität Straßburg, Programmgestalterin und Koordinatorin der Filmreihe.
Über das Stück
Als der Donbass-Krieg 2016 vor den Toren der Hafenstadt tobte, dokumentierte Mantas Kvedaravičius das Leben der Bewohner⋅innen in seinem eindringlichen Dokumentarfilm Mariupolis. Nach der russischen Invasion im Februar 2022 kehrte der anthropologische Filmemacher dorthin zurück, um die Zivilist⋅innen wieder zu finden, die er damals gefilmt hat. Im Herzen der umzingelten ukrainischen Stadt fing er den Alltag der Überlebenden ein. An ihrer Seite erlebte er das rohe Chaos der ukrainischen Stadt aus nächster Nähe. Mantas Kvedaravičius wurde von russischen Streitkräften getötet, als er Mariupol verlassen wollte. Seine Lebensgefährtin Hanna Bilobrova konnte seine Aufnahmen retten, die in der Bearbeitung von Dunja Sichov, die schon viele Filme des litauischen Filmemachers geschnitten hatte, zu einem Dokumentarfilm von atemberaubender Poesie werden, der von einem erbitterten Lebenswillen zeugt.
Der zeitgenössische ukrainische Film
Vorführungen und Filmgespräche
Der ukrainische Film zeichnet sich durch seine einzigartige Vitalität, seinen Ehrgeiz und seine Vielfalt aus. Er bleibt voll und ganz mit der Poesie der slawischen Folklore verbunden und beleuchtet zugleich mit scharfem Blick gegenwärtige gesellschaftspolitische Herausforderungen. Russlands militärischer Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 ist ein Anlass, sich mit dem zeitgenössischen Filmgeschehen in diesem Land zu beschäftigen und die aktuelle Situation und ihre Vorgeschichte durch die Augen der Filmemacher⋅innen zu betrachten. In der zeitgenössischen ukrainischen Filmreihe, die Arsmondo dieses Jahr zeigt, werden wir mit aktuellen Ereignissen aus der Sicht von Regisseur⋅innen verschiedener Genres konfrontiert, vom Dokumentarfilm bis hin zur Tragikomödie. Die verschiedenen Filme bieten singuläre und doch sehr konkrete Blicke auf die Situation des Landes und der dortigen Kulturschaffenden und stellen auch Verbindungen her zur ukrainischen Geschichte und Kultur.
Andere Filme der Reihe über zeitgenössisches ukrainisches Kino:
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My Thoughts are Silent von Antonio Lukich (2019, Drama/Tragikkomödie)
Do. 11. Mai 15 Uhr | MAMCS - The Cacophony of Donbas von Igor Minaev (2018, Dokumentarfilm)
Do. 11. Mai 18:15 Uhr | Universität Straßburg